Gesundheit und die moderne Arbeitswelt

On 13. September 2013 by Odilia Wegener
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Schmerzen

Unsere Gesellschaft befindet sich im Wandel – und das in mehreren Bereichen:

  • von der industriellen Produktion hin zur Dienstleistungsgesellschaft,
  • über die Globalisierung,
  • bis hin zur Alterung der Bevölkerung (Demographie).

Allein diese Punkte führen zu enormen Veränderungen in unserer Arbeitswelt. Vom Zeitmanagement bis zu den Organisationsformen – alles ändert sich und somit verändern sich auch die Belastungen für die arbeitende Bevölkerung. Und die Auswirkungen zeigen sich nicht nur im beruflichen Umfeld – auch das Privatleben wird davon beeinflusst. So betrachtet passen auch die aktuellen politischen Diskussionen über soziale Gerechtigkeit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Rente mit 67 und Gesundheit ins Bild. Stress, Über- und Unterforderung, mangelnde soziale Unterstützung, sowie eng vorgegebene Arbeitsbedingungen, ohne die Möglichkeit der Einflussnahme durch den Arbeitnehmer, führen ebenso wie „normale“ Krankheiten (Infekte, Verletzungen, etc.) zu Arbeitsausfällen und Leistungseinbußen. Alle genannten Krankheitsbilder haben – neben den persönlichen Folgen für die Menschen – letztendlich die Folge, dass die Produktivität der Unternehmen sinkt. Krankheit kostet immer Geld (Lohnfortzahlung, Vertretungen, etc.). So ist Gesundheit im Unternehmen letztendlich ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor, der immer mehr Unternehmen veranlasst, die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu fördern und in den Fokus von Aktivitäten, z. B. im Rahmen eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements oder einer Betrieblichen Gesundheitsförderung, zu stellen.

Was ist Gesundheit?

Wenn wir den Nutzen einer gesunden (Arbeits-)Umgebung erkannt haben und wir die Gesundheit unserer Mitarbeiter verbessern wollen, stellt sich nun die Frage: Was ist Gesundheit überhaupt?
Oft machen wir uns keine Gedanken über Gesundheit, bis jemand (etwa man selbst) krank wird. Sind wir also gesund, wenn wir gerade keine Krankheiten haben? Schauen wir uns doch mal an, was die Weltgesundheitsorganisation dazu sagt: „Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen, körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit und Gebrechen.“
Aha! Es geht also um mehr als die Abwesenheit von Krankheiten. Es geht um das Wohlergehen in mehreren Lebensbereichen. Wenn wir über diese Definition nachdenken, ist dies auch einleuchtend: Ein Mensch, dem es körperlich, geistig und sozial gut geht, wird auch weniger oft krank werden. Und gerade in einer Zeit, in der psychische Gründe immer häufiger zu Krankheiten (bis hin zur Arbeitsunfähigkeit) führen, können wir unser Gesundheitsbewusstsein nicht mehr nur auf körperliche Symptome beschränken, die es zu bekämpfen gilt. Gesundheit ist ein sehr viel komplexeres Thema, als man zunächst meinen möchte.

Bereiche der Gesundheit

Wenn wir gesunde Mitarbeiter in unserem Unternehmen haben wollen, wie sollen diese Mitarbeiter sein? Und worin unterscheiden sich gesunde Mitarbeiter von Kranken? Wenn man sich auf die ursprüngliche Wortbedeutung des germanischen Ursprungswortes „(ga)sunda“ beruft, landet man bei den Stichworten „kräftig“ oder „stark“. Ein gesunder Mitarbeiter ist daher einer, der körperlich, geistig und emotional stark genug ist, um seiner Arbeit nach zu kommen. Er ist leistungsfähig.
Wenn wir also von Gesundheitsförderung sprechen, geht es nicht nur darum, Mitarbeiter vor Krankheiten und Ausfällen zu bewahren, sondern auch, und viel eher darum, dass sie sich allgemein so wohl fühlen, um ihr volles Potenzial an Leistungsfähigkeit zu leben, sie also gesund zu erhalten.
Wenn wir die Worte “stark” oder “uneingeschränkt leistungsfähig” lesen, denken die meisten von uns wahrscheinlich an körperliche Gesundheit. Neben dieser dürfen wir allerdings nicht die geistige, seelische oder emotionale Gesundheit vergessen, die genauso wichtig ist wie ein funktionierender Körper.
Kein Mensch lebt für die Arbeit allein. Doch viele Menschen sind nach der Arbeit so erschöpft und ausgebrannt, dass das Sozialleben stark darunter leidet. Langfristig wird diese Unzufriedenheit dann mit ins Unternehmen getragen. Ist der Mensch jedoch in der Lage sein volles Potential an Leistungsfähigkeit zu leben, erlebt er eine ausgeglichene Work-Life-Balance und trägt seine Freude am Leben mit an seinen Arbeitsplatz.

Einflussfaktoren auf die Gesundheit

Gesundheit ist also relativ komplex und umfasst mehr als nur eine Variable. Die Einflussfaktoren kann man dabei auf mehreren Ebenen ansiedeln:

  • Erste Ebene: persönliche Verhaltens- und Lebensweisen
  • Zweite Ebene: die Unterstützung und Beeinflussung durch das soziale Umfeld
  • Dritte Ebene: die Lebens- und Arbeitsbedingungen
  • Vierte Ebene: die wirtschaftlichen, kulturellen und physischen Umweltbedingungen

Alle genannten Ebenen wirken sich gleich stark auf die Gesundheit aus. Doch es gibt Unterschiede im Bezug auf unsere Möglichkeiten der Einflussnahme auf diese Ebenen. So steigt der externe Einfluss bei den Ebenen 2 bis 4 immer weiter an und die Selbstbestimmungsmöglichkeiten werden immer geringer. Nicht so bei der ersten Ebene. Sie ist es, die wir Menschen alleine für uns bestimmen. Wir entscheiden ganz individuell für uns, wie wir uns verhalten und wie wir leben. Bewegen wir uns viel oder wenig? Wie ernähren wir uns? Sorgen wir für eine ausgeglichene Work-Life-Balance – also bringen wir beruflichen Alltag und Freizeit in Einklang? Wie entspannen wir? Auf alle diese Fragen, müssen wir für uns selber eine Lösung finden, mit der es uns gut geht! Insbesondere sollten wir uns über die folgenden drei Themen Gedanken machen.

Bewegung

Unser Körper hat ein Bedürfnis nach Bewegung, das in unserer Gesellschaft (im Gegensatz zum “Genussessen”) immer mehr vernachlässigt wird.

  • Kalorien verbrennen: Wer ein paar Pfunde zu viel auf den Rippen hat, wird überflüssige Kalorien verbrennen müssen. Das können wir indem wir uns bewegen und unseren Muskeltonus aufbauen und die Muskelmasse  erhöhen.
  • Herz-Kreislauf-Kapazität: Bewegung stärkt unsere Herz-Kreislauf-Kapazität. Das bedeutet auch eine Stärkung unseres Herzmuskels und ein besserer Umgang mit Anstrengung.
  • Knochen und Gelenke: Auch unsere Knochen und die weiteren Bestandteile des passiven Bewegungsapparates profitieren und werden gestärkt, wenn wir uns bewegen und unsere Strukturen vor dem Einrosten bewahren. Wer körperlich bis ins hohe Alter gesund sein möchte, sollte es sich daher unbedingt angewöhnen, sich regelmäßig zu bewegen.
  • Stimmungsaufheller und Stressabbau: Bewegung bringt uns jede Menge Glückshormone und baut dabei auch noch Stresshormone ab; wir fühlen uns also entspannter und glücklicher, nachdem wir uns bewegt haben. Eine ideale Voraussetzung für einen produktiven Arbeitstag.

Im Grunde lässt sich feststellen, dass viele der Zivilisationskrankheiten (physisch und psychisch) direkt oder indirekt mit Bewegungsmangel in Zusammenhang gebracht werden. Daher ist ausreichend Bewegung der Schlüssel für einen gesunden Menschen.
Wir sehen also: Bewegung ist gesund. Bewegung heißt aber nicht nur Sport – auch gesunde Gewohnheiten (z.B. spazieren gehen, Fahrrad fahren, etc.) können dazu beitragen, dass Wohlbefinden zu verbessern!

Ernährung
Unser Körper ist aus den Bausteinen aufgebaut, die er durch unsere Ernährung erhalten hat bzw. erhält. Logisch, dass die Qualität der Konstruktion dann leidet, wenn das falsche Baumaterial geliefert wird. Oder anders ausgedrückt: Was wir essen kann uns sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Ganz konkret wirkt sich unsere Ernährung z.B. in folgenden Bereichen aus:

  • Krankheiten: Wer sich gesünder ernährt, wird seltener krank; u.a. wurden bei Diabetes Mellitus Typ II, Herzinfarkt, Schlaganfall und Krebs Zusammenhänge mit der Ernährung festgestellt.
  • Allergien und Unverträglichkeiten: Viele Leute wissen noch nicht mal, dass sie an einer Allergie oder Unverträglichkeit leiden, vor allem dann wenn die Symptome geringfügig sind oder wir uns an sie gewöhnt haben. Eine gesunde Ernährung berücksichtigt unsere Allergien und Unverträglichkeiten und hilft uns dabei, Symptome zu reduzieren.
  • Körpergefühl: Wer sich gesund ernährt, fühlt sich anders als jemand der das nicht tut. Wer kennt z.B. nicht den Effekt dass man sich nach einer schweren oder zu reichlichen Mahlzeit erstmal aufgebläht und zu nichts in der Lage fühlt? Durch gesunde Ernährung können wir dafür sorgen, dass wir uns den ganzen Tag fit und wohl in unserem Körper fühlen.
  • Geistige Leistungsfähigkeit: Auch unsere geistige Leistungsfähigkeit wird durch unsere Ernährung beeinflusst. Und so natürlich auch unsere Produktivität und Leistungsfähigkeit als Mitarbeiter.

Gesunde Ernährung ist also gut für uns – sie beugt Krankheiten und Folgeerkrankungen, die im Zusammenhang mit Übergewicht und Adipositas entstehen können, vor und hat beispielsweise auch Einfluss auf die geistige Leistungsfähigkeit. Welche Ernährungsform (Mischkost, Vegetarisch, Vegan, LOGI-Methode, etc.) für einen persönlich das Beste ist, muss man für sich selber heraus finden. Und das geht am besten, wenn man ein wenig experimentiert. Dazu nutzt man z.B. die „30-Tage zum Erfolg-Methode“. 30 Tage sind das Minimum pro Ernährungsform, weil man in den ersten beiden Wochen nach einer Ernährungsumstellung eventuell einige Entgiftungssymptome erlebt, die dazu führen können, dass man sich mies fühlt, bevor man sich wieder besser fühlt. Wenn man neue Ernährungsformen testet, sollte man seine Erlebnisse aufschreiben. Die Auswirkungen auf das Energieniveau, mentale Klarheit und allgemeines Wohlbefinden sollten festgehalte z. B. in einem (Computer-) Tagebuch. So kann jeder die Ernährungsform finden, die zu ihm passt.

Entspannung
Wie bereits erwähnt, ist auch unser emotionaler/geistiger Zustand ein wichtiger Teil unserer Gesundheit. Wer diesen regelmäßig positiv beeinflusst, indem er sich Zeit für Entspannung nimmt, kann von erheblichen Vorteilen profitieren:

  • Krankheiten: Emotionale Krisen können sich oft in Krankheiten äußern bzw. uns allgemein anfälliger machen. Fühlen wir uns hingegen entspannt und gut, wirkt sich das positiv auf unser Immunsystem aus und wir werden seltener krank.
  • Glücksgefühl: Wer sich Zeit für Entspannung nimmt und sich dadurch um seine emotionalen und geistigen Bedürfnisse kümmert, ist logischerweise zufriedener. Das wirkt sich natürlich positiv auf unsere Motivation und Lebenskraft aus.
  • Stress und Burn-Out: Kurzfristig helfen uns Entspannungsmethoden dabei, Stress loszulassen, langfristig helfen sie uns aber auch, Burn-Out zu vermeiden. Denn ist man entspannt, steht man im achtvollen Kontakt zu sich selbst. Und mit dieser Zentriertheit kann man Burn-Out auslösenden Situationen viel stabiler entgegentreten und dazu beitragen eventuelle Auslöser zu entmachten.

Schlaf

Ein weiterer wichtiger Baustein für unsere Gesundheit ist der Faktor „Schlaf“. Schlafen ist definitiv keine Zeitverschwendung. Ganz im Gegenteil. Guter Schlaf ist extrem wichtig für die Gesundheit, denn der Körper regeneriert sich im Schlaf. Dabei ist schlafen kein gleichförmiger Vorgang. Im Schlaf durchlaufen wir unterschiedlich tiefe Schlafphasen, die sich im Laufe der Nacht immer wieder abwechseln. Wichtig für die Erholung im Schlaf sind zwei Phasen:

  • Im Tiefschlaf erholt sich der Körper. Hier werden wichtige Bausteine gebildet, die für die Erhaltung und Reparatur unserer Organe wichtig sind. Ausreichend langer Schlaf verlangsamt Alterungsprozesse.
  • In der so genannten Traum-Phase findet zudem die geistige Erholung statt.

Fehlt die Traum-Phase, so hat dies weit reichende Auswirkungen. Studien zeigen, dass Versuchspersonen, die im Schlaflabor in jeder Traum-Phase geweckt wurden, bereits nach zwei Tagen psychische Auswirkungen wie depressive und aggressive Verstimmungen aufweisen. Erstreckte sich der Versuch über mehrere Wochen, traten Angstzustände und sogar schwere Psychosen auf. Für einen gesunden Schlaf ist ein ausreichend langer Schlaf mit Tiefschlaf- und Traum-Phasen wichtig. Ist das Schlafprofil gestört oder die Schlafdauer deutlich verkürzt, verliert der Schlaf seine erholsame Funktion. Guter und erholsamer Schlaf ist demnach ein weiteres wichtiges Grundbedürfnis des Menschen!

Die Bereiche Ernährung, Bewegung, Entspannung und Schlaf greifen natürlich ineinander. Wichtig ist, dass wir keinen davon vernachlässigen. Alleine können die Bereiche zwar bereits viel Veränderungen für das Wohlbefinden bringen – je stärker sie mit einander kombiniert bzw. verzahnt werden, desto positiver ist dies dann für die Gesundheit.

Jetzt sind Sie dran: Wollen Sie sich und ihren Mitarbeitern ermöglichen, einen gesünderen Lebensstil zu entwickeln und auch von der erhöhten Leistungsfähigkeit zu profitieren?
Dann kontaktieren Sie uns: 030/548 118 02.

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